Houellebecq entdeckt Schopenhauer mit etwa sechsundzwanzig Jahren. In diesem Alter begreift er
sich als »fertigen« Leser für den sich bereits alles zu wiederholen beginnt - doch das
Erlebnis der Lektüre von Schopenhauers »Aphorismen zur Lebensweisheit« bringt sein ganzes
festgefügtes Denkgebäude »innerhalb von Minuten zum Einsturz«. Im Anschluss an diese im Grunde
zufällige literarische Begegnung in einer öffentlichen Bibliothek beginnt Houellebecq ganz
Paris nach einem Exemplar von »Die Welt als Wille und Vorstellung« abzusuchen das zum
entsprechenden Zeitpunkt nur antiquarisch erhältlich ist. Als er den Text schließlich in Händen
hält krempelt die Lektüre sein Leben vollends um.Das Hinterfragen unserer Betrachtung der Welt
unseres Wissens über sie die Betrachtung des Künstlers und seiner inneren Verfassheit die
Bedeutung der Kunst in der heutigen Zeit in der sie zum Massenphänomen geworden ist Poesie
und Wahrheit: Das sind einige der Themen mit denen sich Houellebecq anhand der für ihn
wichtigsten Passagen in Schopenhauers Werk auseinandersetzt.