Unbemerkt dreht Filip Haag große Runden durchs Museum und hält Ausschau nach einmaligen
Momenten in denen Kunstwerk und Betrachter - ohne dies zu beabsichtigen - eine perfekte
Symbiose eingehen. Im entscheidenden Augenblick drückt er auf den Auslöser und fängt besondere
überraschende und vor allem lustige Situationen ein die den meisten von uns entgangen wären:
ein Zeichenschüler im Metropolitan Museum vor dem Bildnis einer Malerin die eben diesen gerade
zu porträtieren scheint in exaktem Gleichschritt mit Giacomettis »Schreitendem Mann«
vorbeieilende Besucher in der Fondation Beyeler eine mit ihrem Smartphone flirtende junge Frau
neben einer klassizistischen Marmorstatue in identischer Selfie-Pose im Louvre ... Während die
Betrachtenden die Werke aufnehmen nehmen diese zugleich die Betrachten-den auf - und so
entsteht ganz zufällig ein neues eigenständiges Motiv in dem die beiden Welten
Kunst(geschichte) und Gegenwart verschmelzen.