Mohawk eine Kleinstadt in Upstate New York verdankte ihren Aufstieg einst der Lederindustrie
und hat später teuer dafür bezahlt: Die Krebsrate ist hier um ein Vielfaches höher als im Rest
Amerikas das Leder nicht mehr gefragt die Stadt vergessen. Es sind die späten Sechziger doch
die wenigsten Menschen haben teil an den großen Veränderungen dieser Zeit. Wer hier lebt hat
keine extravaganten Träume sondern will einfach nur das Beste für die Familie und eine
anständige Arbeit. Anne Grouse geht es ähnlich. Und auch wenn sie mal andere Pläne hatte -
mittlerweile sieht sie sich an die Stadt gefesselt. Nicht nur befindet sie sich in einem
aussichtslosen Kampf mit ihrer Mutter um die Pflege ihres kranken Vaters sie muss sich auch um
ihren Sohn Randall kümmern der Schwierigkeiten in der Schule hat. Zu allem Überfluss droht
außerdem die Fehde zwischen ihrer Familie und den mächtigen Gaffneys wieder aufzuleben. Von
ihrem Ex-Mann einem leidenschaftlichen Zocker kann sie keine besondere Unterstützung
erwarten. Heimlich träumt sie vom Mann ihrer Cousine aber Träume kann man sich in Mohawk kaum
leisten.Richard Russo hat mit seinem Debütroman 'Mohawk' ein Porträt der amerikanischen
Kleinstadt und eine kluge Gesellschaftsanalyse vorgelegt: scharf beobachtet voller Empathie
und Humor.