Vor dem Hintergrund der planungsrechtlichen Privilegierung von Windkraftanlagen im baulichen
Außenbereich und einer gesetzlich garantierten Einspeisevergütung für Strom aus regenerativen
Energiequellen hat die Entwicklung der Windenergienutzung in Deutschland in den 90er Jahren
einen rasanten Aufschwung erfahren. Ungeachtet ihres Beitrags zur Verringerung des
CO2-Ausstoßes ist die Stromerzeugung aus Windenergie jedoch nicht unumstritten verändern
Windkraftanlagen doch den Charakter der Landschaft beeinflussen einzelne Vogelarten in ihrem
Brut- und Rastverhalten und beeinträchtigen die Bevölkerung angrenzender Wohngebiete durch
Schallemissionen und Schattenwurf der sich drehenden Rotorblätter. Aus den negativen
Erfahrungen einer ungezügelten und unkoordinierten Aufstellung von Windkraftanlagen in
küstennahen windreichen Regionen Norddeutschlands hat sich in Nordrhein-Westfalen in der
kommunalen Bauleitplanung durchgesetzt die Windkraftnutzung durch die Ausweisung von sog.
Eignungsflächen auf wenige konfliktarme Bereiche einzugrenzen. Welche Kriterien dabei zu
berücksichtigen sind gibt in Nordrhein-Westfalen der mittlerweile überarbeitete
Windenergieerlass vor. Auch dieser hat allerdings nicht verhindern können dass
Windkraftanlagen zum Teil an umstrittenen Standorten errichtet werden. Dies liegt - so die
These des Autors - auch in der Wahl der Methode begründet anhand dessen die Flächen ermittelt
und bewertet werden. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Autor mit der raumplanerischen
Bewertung von Flächen für Windkraftanlagen. Auf der Basis von Standortkriterien für die
Windenergienutzung werden für Kommunen des Regierungsbezirks Münster (Nordrhein-Westfalen)
erstellte Standortgutachten ausgewertet sowie alternative Bewertungsverfahren auf ihre Eignung
für die Windenergienutzung geprüft. Anhand der Flächenausweisung der Gemeinde Schöppingen im
Kreis Borken wird untersucht inwiefern eine Ausweisung auf der Grundlage eines
nutzwertanalytischen Ansatzes die Qualität der kommunalen Flächenausweisung verbessern und
damit zu einer verträglicheren konfliktärmeren Windkraftnutzung beitragen kann.