Städte und Gemeinden sind die Träger der kulturellen politischen und wirtschaftlichen
Entwicklung Europas. Ihre Urbanität ist eine notwendige Vorraussetzung für eine nachhaltige
Lebensform: Zum einen weil nur Urbanität höchste Erreichbarkeit bei geringstem
Energieverbrauch ermöglicht. Zum anderen weil die Urbanität das klassische Streitfeld ist auf
dem alle historischen Konflikte Europas ausgetragen wurden. Die Zukunft der Menschheit
entscheidet sich in den Städten . Ökologische Stadtentwicklung und Stadtsanierung sind daher
umfassende städtebauliche Felder bei denen der Landschaftsökologie der Stadt- und
Gebäudeplanung der Energietechnik oder der Verkehrsplanung wichtige Stellenwerte zukommen. Die
Möglichkeiten zur Ökologisierung der Stadtentwicklung sind vielfältig. Dabei ist festzustellen
dass der Stadtplanung bei Neuplanung von Siedlungen bzw. im Zuge der Bauleitplanung weitaus
mehr Möglichkeiten zur ökologisch-nachhaltigen Gestaltung zur Verfügung stehen als innerhalb
der Stadtsanierung die als städtebaulichem Denkmal- und Ensembleschutz im historischen und
gegenwärtigen Bestand von Städten und Gemeinden fungiert. Die Übertragung der Inhalte
Potentiale und Möglichkeit ökologisch-nachhaltiger Stadtentwicklung wie z.B. die der
Energieeinsparung des Einsatzes regenerativer Energien oder die der ökologischen Nutzung von
Regenwasser auf die Stadtsanierung ist somit eines der spannendsten und zukunftsweisendsten
Aufgaben. Genau diese Thematik wird im Rahmen der Arbeit auch analysiert und praktiziert. Im
Grundlagenteil beschäftigt sich die Studie zunächst mit der Nachhaltigkeit allgemein sowie der
ökologisch-nachhaltigen Stadtentwicklung bevor sich der Hauptteil ausschließlich mit dem Thema
Stadtsanierung und dem noch sehr jungen Themenfeld der Ökologischen Stadtsanierung beschäftigt.
Beispiele aus der zeitgenössischen Stadtentwicklung sollen als Grundlage für den Hauptteil der
Umsetzbar- und Übertragbarkeit der Inhalte auf eine Ökologische Stadtsanierung dienen. Im
Rahmen einer Analyse werden positive und negative Aspekte der Übertragung von ökologischen
Aspekten auf die städtebauliche Sanierung unter besonderer Betrachtung von bestehenden
Gestaltwerten ausgelotet. Durch fundierte Stärken-Schwächen-Erhebung werden die verschiedensten
ökologischen Inhalte wie Energieeinsparung Nutzung regenerativer Energien oder beispielsweise
Nutzung von Regenwasser auf die Stadtsanierung projiziert. Höhepunkt der Grundlagenarbeit ist
dann die Analyse eines konkreten Beispiels. Anhand eines Sanierungsgebietes in der
rheinhessischen Gemeinde Oppenheim werden zunächst dessen ökologische Potentiale erarbeitet
und daraus resultierend ein Ökologisches Altstadtsanierungskonzept erstellt. Die vorliegende
Studie beschreibt in ausführlicher Weise die Ökologische Stadtsanierung und versucht anhand des
Beispiels dessen Allgemeingültigkeit bzw. einzelne Unterschiede herauszustellen. Dabei werden
die notwendigen gesetzlichen Grundlagen sowie bereits vorhandene Gestaltungssatzungen und
städtebauliche Rahmenpläne des Exempels ökologisch überarbeitet und in dieser Hinsicht neu
konzeptioniert.