Public Relations bzw. Öffentlichkeitsarbeit ist schon längst zum Bestandteil des politischen
Lebens geworden und wird von Politikern und Parteien zur Imagepflege genutzt. Neu ist auch
nicht dass Regierungen PR-Unternehmen damit beauftragen ihr Image in anderen Ländern
aufzubessern. Wenig bekannt ist allerdings dass es seit Langem von sehr unterschiedlichen
Regierungen in Auftrag gegebene und bezahlte PR-Kampagnen gibt um Feindbilder aufzubauen
Kriege vorzubereiten oder Diktaturen zu beschönigen. Der vorliegende Band zeigt anhand der
Balkankriege und auf der Grundlage der Analyse von 157 Verträgen zwischen ex-jugoslawischen
Kunden und amerikanischen PR-Agenturen exemplarisch wie mit Hilfe von Public Relations Krisen-
und Kriegskommunikation betrieben wird. Dabei untersuchen die Autoren wie es mittels
PR-Strategien als quasi privatisierter Propaganda gelingt geschlossene
Kommunikationskreisläufe zwischen Politik Militär Medien NGOs und think tanks herzustellen
in denen die immer gleichen Kernbotschaften zirkulieren. Diskutiert werden auch die
Konsequenzen dieser Privatisierung von (Kriegs-) Kommunikation.Nach der Lektüre dieses Buches
weiß der Leser einmal mehr: Nichts ist wie es scheint.Gerade im Hinblick auf die immer
undurchschaubareren und ausgefeilteren Verflechtungen und das Verschwimmen der Grenzen zwischen
Journalismus und PR sind kritische Bücher dieser Art von höchster Wichtigkeit.(Norman Paech
Mitglied des Deutschen Bundestages und außenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE)