Sunday lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Dolly noch immer in dem Haus in dem schon sie
aufgewachsen ist. Sie ist anders als die meisten Menschen. An manchen Tagen isst sie
ausschließlich weißes Essen und sie hat einen Ratgeber aus den Fünfzigern der ihr in komplexen
sozialen Situationen hilft. Sundays geordnetes Leben gerät jedoch aus den Fugen als die
charismatische Vita mit ihrem Mann nebenan einzieht. Gänzlich von der schillernden Person
eingenommen freunden die beiden Familien sich schnell an gehen im Haus der anderen ein und
aus. Sunday fühlt sich akzeptiert und geliebt wie selten zuvor. Auch Dolly ist zunehmend
fasziniert von Vita. Genau hier liegt das Problem denn was Sunday nicht ahnt: Unter der
makellosen Fassade versteckt sich etwas Dunkles. »Nuanciert manchmal beinahe sezierend in
ihrer ungeheuren Beobachtungsgabe sprachgenau und authentisch schreibt Viktoria Lloyd-Barlow
vom Leben einer autistischen Frau von Liebe - der bedingungslosen und der sehr bedingten - von
Familie Freundschaft und Nachbarschaft von Unverständnis und Missverständnissen von erahnten
menschlichen Abgründen aber auch von Langsamkeit und Stille und der manchmal gewaltsamen Kraft
der Natur. Ein berührender zuweilen subtil erschreckender Roman getragen von der Perspektive
einer einzigartigen Ich-Erzählerin welche sich der unterschwelligen Spannung die sich durch
den gesamten Text zieht selbst nicht bewusst zu sein scheint.« Sabine Längsfeld