So komplex wie das Schreiben ist auch die Frage wie es wirksam gefördert werden kann. In den
Texten schreibschwacher Schülerinnen und Schüler scheinen sich Probleme unter anderem im
Bereich der Syntax und der logisch-semantischen Verknüpfung zwischen Sätzen und Absätzen zu
konzentrieren. Gleichzeitig zeigen neuere empirische Erkenntnisse zum Schreiben wie wichtig
die (Teil-)Fähigkeit zur Kohärenzherstellung bei der Textproduktion ist. Diese Aspekte von
Texten werden in der Unterrichtspraxis eher selten zum Thema obwohl Bildungsstandards und
Kernlehrpläne die Förderung dieser Schreibfähigkeiten auf Satzebene vorsehen. Im
angloamerikanischen Sprachraum haben sich seit Langem Trainings zur Satzkombination zur
Schreibförderung bewährt. Zentral ist in diesen die Annahme dass Routinen beim Formulieren von
Sätzen das Arbeitsgedächtnis zugunsten anderer Teilprozesse im Schreiben entlasten. Im Rahmen
der vorliegenden Arbeit wurden Prinzipien dieser Satzkombinationsprogramme aufgegriffen und vor
dem Hintergrund deutschdidaktischer Erkenntnisse weiterentwickelt. In einer mehrmonatigen
Interventionsstudie in der gymnasialen Erprobungsstufe wurden die Fähigkeiten der Schülerinnen
und Schüler zur syntaktisch-semantischen Verbindung von Propositionen durch Konnektoren
kleinschrittig gefördert. Auswirkungen des Trainings wurden mit einem eigens entwickelten
Testverfahren statistisch überprüft sowie mit Hilfe einer computerbasierten Analyse der
syntaktisch-semantischen Merkmale von 335 kontinuierlich erhobenen transkribierten
Schreibproben sichtbar gemacht.