Gewaltverhältnisse und kollektiver Unfrieden haben in den letzten Jahrzehnten unter den
Bedingungen eines mittlerweile weltumspannenden Kapitalismus eine erhebliche Verschärfung
erfahren. Die gesteigerten friedlosen Strukturen äußern sich im internationalen System ebenso
wie in den innergesellschaftlichen Verhältnissen und dem verantwortungslosen Raubbau an der
Natur. Die Ursachen und Bedingungen gesellschaftlicher Friedlosigkeit stehen im Zentrum einer
kritischen Friedenspädagogik. Neben der Analyse der gesellschaftlichen Ursachen von Unfrieden
und Gewalt beschäftigt sie sich auch mit der Frage auf welche Weise Menschen für das System
gesellschaftlicher Friedlosigkeit zugerichtet werden. Den friedlosen Verhältnissen kann nur
eine kritisch-widerständige Bildung entgegengesetzt werden die auf eine kämpferische
Mündigkeit setzt.Die Autorinnen und Autoren diskutieren Grundfragen und Möglichkeiten einer
pädagogischen Friedensarbeit unter den bestehenden gesellschaftlichen Bedingungen des
Unfriedens die in Heft 3 der Reihe Kritische Pädagogik: Krieg und Frieden (2016) nur
randständig behandelt wurden.