Der vorliegende dritte Band der Reihe Beiträge zur Geschichte der Pädagogik in der DDR knüpft
insofern an die ersten beiden Bände an als er die organisatorischen Strukturen des
Weiterbildungsformats Pädagogische Lesungen in den Blick nimmt. Dabei stehen allerdings nicht
Zeitzeug*innen die selbst als Autor*innen aktiv oder in der Administration tätig waren im
Vordergrund sondern es werden u.a. mit den zentralen Konzeptionen den Auswertungsberichten
sowie dem in den Akten befindlichen Schriftverkehr bislang wenig beachtete Archivalien
herangezogen um die organisatorischen Rahmen- sowie Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen
der Pädagogischen Lesungen in der DDR aus Sicht der administrativen (Leitungs-)Ebene zu
untersuchen. Hierunter fällt zum einen der Prozess der Weitergabe von der Kreisebene bis hin
zum zentralen Ausscheid dessen Selektionskriterien als eine Basis für die Beurteilung und
Popularisierung der Best practice'-Niederschriften bis dato nur am Rande betrachtet werden.
Dabei gilt es u.a. zu rekonstruieren ob und welche Kriterien existierten und inwieweit sie
innerhalb der drei Dekaden Änderungen o.Ä. unterlagen. Zum anderen geraten auch die Zentralen
Tage der Pädagogischen Lesungen in den Fokus weil sie schließlich den alljährlichen Zenit
dieses Selektionsprozesses sowie der Popularisierung darstellten. Dabei scheint es insbesondere
wichtig mithilfe des gewählten Quellenmaterials weitere Einblicke in die intendierten
Funktionen dieser Großveranstaltung(en) den Teilnehmer*innenkreis oder hinsichtlich der
erfolgten Dezentralisierung in ihre organisatorische Entwicklung zu ermöglichen.