Die Anfänge der wissenschaftlichen Auseinandersetzung Ortfried Schäffters mit Fragen der
Erwachsenenbildung und wissenschaftlichen Weiterbildung haben ihre Wurzeln im "Referat für
Erwachsenenbildung" der Freien Universität Berlin Ende der 1960er Jahre. Als Mitarbeiter von
Fritz Borinski war Ortfried Schäffter für die Organisation internationaler Bildungsarbeit und
für die wissenschaftliche Weiterbildung mitverantwortlich. Seine an der Freien Universität
Berlin abgeschlossene Promotion 1980 und Habilitation 1991 führten zu seiner Berufung als
Universitätsprofessor für "Theorie der Weiterbildung" an der Humboldt-Universität zu Berlin im
Jahre 1992. Einschließlich einer Seniorprofessur endete Ortfried Schäffters berufliche
Tätigkeit an der Humboldt-Universität zu Berlin 2011 die er mit seiner Abschiedsvorlesung zum
Thema "Transdisziplinäre Perspektiven auf eine Relationstheorie lebensbegleitender Bildung" am
4. Juli 2011 Revue passieren ließ und mit der er programmatisch seine kommenden
Forschungssujets skizzierte. Der erwachsenenpädagogischen Theoriebildung blieb er auch in
seiner nachberuflichen Lebensphase weiterhin aufs Engste verbunden was sich eindrücklich an
seiner bis in die Gegenwart reichenden Vortrags- und Publikationstätigkeit zeigt. Ortfried
Schäffters Denkfiguren sind fest verankert in einem sozialtheoretischen Horizont
gesellschaftlicher Transformation und lassen sich entlang von fünf zentralen Arbeits- und
Forschungsschwerpunkten strukturieren. Es handelt sich dabei (i) um Ansätze zu einer
Sozialtheorie lebensbegleitenden Lernens (ii) um Arbeiten zu einer erwachsenenpädagogischen
Organisationstheorie (iii) um Untersuchungen kultureller Differenz um (iv)
wissenschaftstheoretische Kontexte und ihre Bedeutung für die Erwachsenenbildung sowie (v) um
Beiträge zu einer Theorie der Relationalität. Diesem OEuvre widmet sich der aus Anlass des 80.
Geburtstags Ortfried Schäffters erschienene liber amicorum mit einer Vielzahl an Relektüren
ausgewählter Texte aus einem halben Jahrhundert wissenschaftlichen Schaffens.