Patrick Roth erzählt von seiner magisch-konkreten Begegnung mit dem Jahrhundertgenie des Films.
Ein kleines großes Buch zum 125. Geburtstag Charlie Chaplins wieder neu aufgelegt.Alles
beginnt im Dunkeln: Wenn das fiebrige Kind zum Chaplin-Schauen aufs Sofa umgebettet wird wenn
der Dreizehnjährige sich auf dem Schulhof in die Quintanerin verliebt die Geraldine Chaplin
ähnlich sieht wenn der 22-jährige Filmstudent im Dunkel des »Encore« zum ersten Mal Chaplins
»Lichter der Großstadt« sieht ...»Meine Reise zu Chaplin« ist die Geschichte einer
Begeisterung. Sie erzählt von Roths lebenslanger Liebe und Verehrung für den Autor von »City
Lights« (1931) dem er von der Leinwand eines verfallenen L.A.-Kinos bis vor die Schweizer
Haustür nach Vevey gefolgt war ihm persönlich einen Brief zu überreichen.22 Jahre nach der
Reise zum bewunderten Vorbild geht Roth die Reiseroute nochmals ab. Schritt für Schritt macht
er sich den Grund seiner Chaplin-Begeisterung bewusst. Es ist das Ereignis der Berührung
zwischen dem Tramp und dem ehemals blinden Blumenmädchen das er als den »heiligsten Moment der
Filmgeschichte« erkennt und in seiner Erzählung noch einmal neu auferstehen lässt.So wird die
»Reise zu Chaplin« selbst zu einem Film à la Chaplin: mit dem jungen Mann in der Rolle des
Tramp und dem Erzähler als Regisseur der Erinnerung.