»Ich habe eine Welt und diese Welt brennt! Und wo etwas brennt da entsteht Kraft. Und diese
Kraft reißt mit!« Christine LavantChristine Lavant schrieb Gedichte die in ihrer sprachlichen
Eigenwilligkeit und existentiellen Zerrissenheit für Thomas Bernhard zu den »Höhepunkten der
deutschen Lyrik« zählen. Er beschrieb ihre Lyrik als »das elementare Zeugnis eines von allen
guten Geistern mißbrauchten Menschen«.Lavant selbst sah ihre Kunst als »verstümmeltes Leben
eine Sünde wider den Geist unverzeihbar« und war sich der poetischen Kraft ihrer Gedichte
dennoch gewiss: »Wenn ich dichtete risse ich jede Stelle Eures Daseins unter Euren Füßen weg
und stellte es als etwas noch nie von Euch Wahrgenommenes in Euer innerstes Gesicht«.Der erste
Band der vierbändigen Werkausgabe versammelt alle zu Lebzeiten publizierten Gedichte in einer
komplett neu edierten Fassung. Er enthält neben den drei Gedichtbänden die Lavants Ruhm
begründet haben (»Die Bettlerschale« »Spindel im Mond« »Der Pfauenschrei«) auch das Frühwerk
»Die unvollendete Liebe« Lavants späte in Liebhaberausgaben und Sammelbänden veröffentlichte
Lyrik (»Sonnenvogel« »Wirf ab den Lehm« »Hälfte des Herzens«) sowie zahlreiche verstreute
Gedichte die erstmals wieder zugänglich gemacht werden.»Christine Lavant ist eine sagenhafte
Dichterin! Was mich radikal begeistert ist dieser Gotteshader: total katholisch geprägt aber
zugleich das große Rütteln am Käfig. Von allem was ich von Frauen kenne begeistert mich die
wohl am meisten.«Sibylle Lewitscharoff Falter