Fast 500 größtenteils unbekannte Gedichte von Christine Lavant. Eine unvergleichliche
Entdeckung.»Wer das was er schreiben muss zurückhält ist vielleicht wie ein Weib das seine
Kinder vergräbt aus Angst sie könnten dem lieben Nachbarn nicht gefallen« stellte Christine
Lavant fest. Die Kärntner Dichterin schrieb zeitlebens ca. 1.800 Gedichte. Nur gut ein Drittel
davon hat Lavant auch veröffentlicht. Inhaltlich kühnere formal riskantere Gedichte hielt sie
zunächst zurück und nach der Veröffentlichung ihres dritten großen Gedichtbandes »Der
Pfauenschrei« (1962) als ihre dichterische Stimme nahezu verstummt war wollte sie von
Veröffentlichung nichts mehr wissen.Viele Gedichte aus dem Nachlass zeigen ungeschützt und
zugänglich wo Lavants bildgewaltige Dichtung ihren Ausgang nimmt. Es ist eine Lyrik von der
Monika Rinck sagt sie sei »die ungeheure Transformation von Schmerz und Leid in ein großes
kraftvolles und zuweilen immens komisches Werk«.Der dritte Band der vierbändigen Werkausgabe
enthält eine Auswahl aus den nachgelassenen Gedichten aus allen Schaffensperioden darunter
auch das lange Zeit verschollene erst kürzlich wieder entdeckte Erstlingswerk »Die Nacht an
den Tag« das 1948 zwar gesetzt aber nie gedruckt wurde. Drei Viertel der hier versammelten
Gedichte sind Erstveröffentlichungen die übrigen wurden zuvor in diversen
Nachlasspublikationen publiziert.