Tradierte Verbindungen traumatisierende Erinnerungen: Israels gespaltenes Verhältnis zur
deutschen Geschichte.Nur eine Minderheit der jüdischen Bevölkerung Israels stammt aus
Deutschland aber bis heute prägen mitgebrachte Traditionen und Werte dieser Minderheit die
israelische Gesellschaft. Moshe Zimmermann analysiert die deutschen Einflüsse an den Beispielen
Jugendbewegung Militarismus und Sport. Die geopolitische Entwicklung des Staates Israel nimmt
er zum Anlass für einen vergleichenden Blick auf die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert:
Nicht erst die Zeit des Nationalsozialismus sondern bereits die »Urkatastrophe« des Ersten
Weltkriegs war für das Gebiet des heutigen Israel und seine Bewohner eine prägende Erfahrung.
Im Mittelpunkt der Betrachtung deutscher Einflüsse auf die Geschichte und Gegenwart Israels
steht freilich die Erinnerung an die Shoah und die Frage nach einer »Normalisierung« der
Beziehungen. In einem abschließenden Gespräch reflektiert Moshe Zimmermann über seine Rolle als
Historiker politischer Kommentator und Fußballexperte zwischen Deutschland und Israel.