Behandlung und Begleitung »Todkranker« im 19. Jahrhundert aus der Sicht von Ärzten Pflegenden
und Patienten.Karen Nolte rekonstruiert die sozialen und gesellschaftlichen Umstände des
Sterbens im protestantischen Milieu des 19. Jahrhunderts. Dabei betrachtet sie sowohl die
medizinische Seite anhand ärztlicher Fallberichte wie auch die Perspektive der Patienten und
ihrer Angehörigen durch Selbstzeugnisse aus der Armen- und Krankenpflege.Auf dieser Basis
untersucht Nolte ob Ärzte nicht schon vor der naturwissenschaftlichen Wende über kurative
Ansätze statt rein palliativer Methoden zur Behandlung von Todkranken diskutierten. Wie wirkte
sich dies auf das Verhältnis zwischen Sterbenden und ihren Ärzten oder Pflegenden aus?Darüber
hinaus werden auch die sozialen Umstände des Sterbens in den Blick genommen: Starben
Krebskranke Schwindsüchtige und Wassersüchtige einsam oder in einer Gemeinschaft von
unterstützenden Menschen? Welchen Einfluss hatte ihre soziale Herkunft auf die Art und Weise
ihres Sterbens? Welche Rolle spielten Geistliche (noch) am Sterbebett?