»Keinland« ist ein Liebesroman aber auch ein Roman über Schuld Erinnerung Herkunft und
Grenzen. Eigentlich hatte Nadja nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen aber von der
ersten Sekunde an ist da eine schwer erklärbare Nähe - und eine Fremdheit die sich auch dann
nicht auflöst als die beiden sich näherkommen. Woher rührt diese Nähe? Und warum ist diese
Fremdheit nur so schwer zu überwinden? Nadja sagt ja zu dieser Liebe an die Martin nicht recht
glauben kann. Martin der als Jude in Frankfurt am Main aufgewachsen ist Deutschland aber nach
der Wiedervereinigung verlassen hat und nach Tel Aviv gezogen ist. Zu vieles liegt zwischen den
beiden: biographische Erfahrungen geographische Entfernung und eine Vergangenheit die nicht
nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat. Das falsche Land das richtige das neue das
heilige - Jana Hensel lotet in kunstvollen Zeitsprüngen und Erinnerungen an Tage in Berlin und
Nächte in Tel Aviv an tiefe Innigkeit und immer wieder scheiternde Gespräche die Grenzen
zwischen zwei Liebenden aus. Dabei umkreist sie mit großer sprachlicher Kraft und Intensität
unsere Auffassung von Heimat Geschichte und Schicksal und stellt mit ihren Charakteren die
Frage wie weit die Vergangenheit unser Leben bestimmt.