Ein Blick auf den Umgang der polnischen Regierung mit jüdischen und ukrainischen Minderheiten
vor dem Zweiten Weltkrieg. Die Beziehungen zwischen dem polnischen Staat und seinen
nichtpolnischen Bürgern waren vor 1939 von teils scharfen Auseinandersetzungen geprägt. Doch es
gab auch Versuche die Konflikte in beiderseitigem Einverständnis zu lösen. Diese fanden
jenseits der parlamentarischen Bühne statt und wurden in der Regel von Akteuren aus der zweiten
Reihe angestoßen. Stephan Stachs Studie untersucht erstmals die Herausbildung eines
institutionellen Umfelds in dem Wissenschaftler Ministerialbeamte Abgeordnete und
Journalisten Konzepte zur Einbindung nationaler Minderheiten in den polnischen Staat
entwickelten. Am Beispiel der jüdischen und ukrainischen Minderheiten in Polen werden Prozesse
beleuchtet die zu einem politischen Vertrauen zwischen den Konfliktparteien beitrugen.