Über die vielfach unterschätzte Notwendigkeit von Bibliotheken im 21. Jahrhundert. Die Benutzer
strömen in Scharen in die Lesesäle und Gruppenarbeitsräume der wissenschaftlichen Bibliotheken.
Dabei scheint ihre Aufgabe in Zeiten des Internets immer unklarer zu werden: Ist nicht das
Wichtigste schon im Netz verfügbar? Welche Funktion hat die Bibliothek dann noch - ist sie ein
Learning Center? Ein Logistikzentrum der Information? Ein sozialer Ort? Macht Teilen und
Tauschen das Wesen der Bibliothek aus? Dieses Buch handelt davon dass wissenschaftliche
Bibliotheken eine Hauptaufgabe haben und zwar seit den ältesten Tagen von Ninive und
Alexandria: Die Verantwortung für die Verfügbarkeit des Wissens. Ihr Zweck ist Auskunft zu
ermöglichen über den jeweils erreichten Stand der Erkenntnis. Die Realisierung dieser Idee wird
für die einzelne Bibliothek zur Quadratur des Kreises. Bibliotheken müssen viel enger
zusammenwirken als früher. Die Idee der Bibliothek funktioniert nur noch im System der
Bibliotheken. Doch in Deutschland sitzen die Bibliotheken mit ihren unerledigten
Gemeinschaftsaufgaben in der Föderalismusfalle. Damit die Idee der Bibliothek zur Geltung
kommen kann braucht es eine beherzte Bibliothekspolitik. Der ehemalige Direktor der Herzogin
Anna Amalia Bibliothek blickt auf Geschichte und Gegenwart der Bibliotheken und fragt nach
ihrer Bedeutung für die Zukunft.