Eine Fachinstitution im Spannungsfeld von Wissenschaft Politik und Öffentlichkeit. Seit 125
Jahren finden deutsche Historikerinnen und Historiker zusammen um gemeinsam an einem Ort über
ihre Forschungen und deren Vermittlung über die Grundlagen ihres Faches und dessen Zukunft zu
diskutieren. Der Historikertag als größter geisteswissenschaftlicher Kongress in Europa stellt
heute wie der ihn veranstaltende Historikerverband eine unentbehrliche Institution im
Spannungsfeld von Wissenschaft Politik und Öffentlichkeit dar. Für diese Entwicklung sprach
zunächst nur wenig. Untersucht wurde sie erstaunlicherweise bislang nie. Welche vielfältigen
Konflikte waren zu bewältigen? Wer durfte auf Historikertagen auftreten wer dagegen nicht? Die
Zäsuren zweier Weltkriege und politischer Systemwechsel die Herausforderungen beider deutscher
Diktaturen wie auch des Vereinigungsprozesses seit 1990 - fünf Autoren haben die Geschichte des
Historikertages und des Historikerverbandes außerdem der Historikergesellschaft der DDR sowie
des Unabhängigen Historikerverbandes erstmals umfassend untersucht. Ihre Studie verfolgt die
wechselvolle Geschichte der fachhistorischen Selbstorganisation und entfaltet zugleich ein
Panorama der deutschen Geschichtswissenschaft seit dem späten 19. Jahrhundert.