Die Zuschreibung heroischer Tatkraft und die Mythisierung der Tat prägen die antiken
Handlungsporträts Alexanders des Großen bis in die römische Kaiserzeit.Dass Herrscher wie
Helden inszeniert werden ist eine gängige Praxis. Alexander der Große (356-323 v. Chr.)
gehörte zu den revolutionären Herrschern der Antike. Sein Image wurde - bis weit in die Neuzeit
- umgestaltet und neu modelliert. Beispielhaft dafür sind seine bildlichen Darstellungen aus
der griechisch-römischen Antike. Sie folgten weniger historischer Faktizität als den
Vorstellungen ihrer Produzenten und Betrachter. Dabei vermittelten die Handlungsporträts
Alexanders das Bild eines durch sein Handeln - und nicht nur durch Qualitäten oder königliches
Charisma - ausgezeichneten Herrschers. Vom späten 4. Jh. v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit
lassen sich dabei Formen der visuellen Heroisierung Alexanders ja der Mythisierung seiner
Taten beobachten. Die Handlungsporträts des Eroberers sind damit Beispielfälle für die
Zuschreibung heroischer Tatkraft an einen antiken Herrscher und für die Mythisierung seiner
Erfolge im Bild.