Chinesische Gedichte über die Freundschaft.Während der gesamten chinesischen Kaiserzeit genoss
die Lyrik unter allen literarischen Gattungen die höchste Wertschätzung. »Nichts kommt der
Dichtung gleich sie allein vermag das Universum zu bewegen und die Götter anzurühren« betonte
eine poetologische Schrift bereits im Jahre 515.Immer wieder wurde in den überlieferten Texten
die Freundschaft thematisiert und es gab kaum einen bedeutenden Dichter der sich nicht auf
die eine oder andere Weise damit auseinandersetzte: mal enthusiastisch mal kritisch und oft
genug auch melancholisch wenn der Abschied oder der Tod eines langjährigen Gefährten beklagt
wurde.Die Gedichte die Thomas O. Höllmann für diesen Band ausgewählt und übersetzt hat
stammen aus der Zeit zwischen der Reichsgründung (221 v. Chr.) und der Eroberung Chinas durch
die Mongolen (1279) wobei sich in diesen eineinhalb Jahrtausenden - trotz eines tiefgreifenden
politischen und sozialen Wandels - erstaunlich wenig an der Einschätzung der Freundschaft
geändert hat.