Vom »Göttinger Hain« wegen Unzüchtigkeit verbrannt: Christoph Martin Wielands zauberhaftes
erotisches Märchen »Idris und Zenide« 1768 erschienen und 1774 von empörten Mitgliedern des
Göttinger Hains voll Abscheu verbrannt gehört Wielands Idris zu den skandalträchtigsten
Dichtungen des Autors. Das Versepos schildert die phantastisch-verrückten Abenteuer des
platonisch liebenden Ritters Idris der seine versteinerte Geliebte Zenide durch Beischlaf
erlösen soll und seines Gegenspielers Itifall der vor allem auf schnellen Sex aus ist.
Wieland beweist an der märchenhaft-erotischen Handlung nicht nur seinen Sinn für Komik sondern
einmal mehr seine meisterhafte Beherrschung von Reim und Vers.