Eine reiche Quelle des literarischen Lebens im 19. Jahrhundert und das Zeugnis einer über 30
Jahre andauernden spannungsreichen Autor-Verleger-Beziehung.Der sechste Teilband des
Verlagsbriefwechsels versammelt die Korrespondenz der Jahre 1888 bis 1890 - jener Phase in der
nach zwölf hochproduktiven Jahren kein neues Originalwerk C.F.Meyers mehr auf den Markt kommt.
Das erste Jahr ist geprägt von Meyers Atemwegserkrankung die ihn in eine nervöse Depression
stürzt und seinen Verleger Haessel in große Sorge versetzt. Der Beginn der Genesung geht einher
mit der Verleihung des bayerischen Maximiliansordens Ende 1888. Während der Jahre 1889 und 1890
beschäftigt sich Meyer ausgiebig mit neuen literarischen Plänen von denen aber viele nicht zur
Vollendung gelangen. Des Weiteren berät er Haessel bei dessen neuen literarischen
Veröffentlichungen vor allem den »Berliner Romanen« von Theophil Zolling und Ernst Ziels
scharfen »Modernen Xenien«. Erst im Laufe des Jahres 1890 findet Meyer den Stoff der seiner
letzten Novelle »Angela Borgia« (1891) zugrunde liegt. Haessel verbreitet unterdessen Meyers
schon existierende Werke mit immer neuen kreativen Marketingideen.