Göttingen im Dreißigjährigen Krieg: Eine kunsthistorische Aufarbeitung von zwei der ältesten
Stadtansichten in bislang wenig bekannten Belagerungsgemälden.Göttingen wurde im
Dreißigjährigen Krieg mehrfach belagert. Zwei dieser Kriegsereignisse wurden in Gemälden
festgehalten die sich in Besitz des Städtischen Museums Göttingen befinden: Während das eine
die Belagerung Göttingens 1626 durch den obersten Heerführer der katholischen Liga Johann
T«Serclaes von Tilly (1559-1632) thematisiert zeigt das zweite die Belagerung der Stadt 1641
durch einen kaiserlichen General Wallensteins Octavio Piccolomini (1599-1656). Besonders die
erste Belagerung und die folgende Plünderung Göttingens führten die Stadt in den
wirtschaftlichen Ruin von dem sie sich lange Zeit nicht erholte. Thomas Appel deckt die
Geschichte der lange unbeachtet gebliebenen Gemälde auf: weder der ursprüngliche Hängungsort
der Bilder noch die Hintergründe zur Auftragsvergabe durch die Stadt oder gar die Maler waren
bisher bekannt. Besondere Bedeutung erhalten beide Gemälde nicht nur durch die Schilderungen
der kriegerischen Ereignisse sondern auch durch die genauen Darstellungen der Stadtsilhouette
bei denen es sich um die ältesten erhaltenen Ansichten Göttingens handelt.