Die Jugoslawische Außenpolitik und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Völkerrechts nach 1945.
Arno Trültzsch beschäftigt sich am Beispiel Jugoslawiens und seiner Aktivitäten in den
Vereinten Nationen mit dem Zusammenwirken von Ideologie und Außenpolitik in der Entwicklung des
Völkerrechts. Neben der persönlichen Reisediplomatie Titos war die jugoslawische Politik in der
Konferenz- und UN Diplomatie verortet - ergänzt um eine dritte Komponente die bewusst Bezug
auf das Völkerrecht nahm. Jugoslawische Rechtsexperten und Diplomaten trugen in vielen
Bereichen zur Weiterentwicklung des Völkerrechts bei - so in der Terrorismusproblematik in den
Abrüstungsverhandlungen bei diversen menschenrechtlichen Resolutionen und Vertragswerken sowie
im Völkerstrafrecht. Darüber hinaus benutzte die jugoslawische Diplomatie zusammen mit ihren
blockfreien Partnern völkerrechtliche besonders menschenrechtliche Argumente für gezielte
politische Anliegen wie die Überwindung des Kolonialismus oder die Neuordnung der
Weltwirtschaft. Auch wenn dieses Bemühen im Kern zur Sicherung der eigenen Position in einer
geteilten Welt diente hatte die jugoslawische Außenpolitik einen signifikanten Einfluss auf
die doktrinäre Entwicklung bzw. die Ideengeschichte des Völkerrechts.