Über Schiffsunglücke Arbeitsunfälle und abgestürzte Zeppeline.Mediale und politische Diskurse
über Unfälle bieten einen innovativen Zugang zur Geschichte des deutschen Kaiserreichs: Der bei
Unfällen stattfindende Routine- Norm- und Erfahrungsbruch bringt Alltagspraktiken und latente
Konflikte ans Licht der Öffentlichkeit macht Unsichtbares sichtbar und Unsagbares sagbar.
Krisenkommunikation und Sensationslust Debatten über Risikoakzeptanz soziale Gerechtigkeit
und Sicherheitsbedürfnisse sowie das Verhältnis zu Fortschritt und Nation spiegeln sich hier
wie in einem Brennglas wider. Der Band vereint Beiträge über ganz unterschiedliche Unfalltypen
- Schiffsunglücke Verkehrsunfälle Zeppelinabstürze Grubenkatastrophen - und den Umgang damit
in der sich rasant modernisierenden Gesellschaft des Kaiserreichs. Sozial- politik- und
medienhistorische Perspektiven und Ansätze ergänzen sich.Aus dem Inhalt:- Dagmar Ellerbrock: Da
hört der Spaß auf. Unfälle und die Neuverhandlung von Sicherheit im frühen 20. Jahrhundert am
Beispiel des privaten Schusswaffengebrauchs.- Clemens Zimmermann: Überlegungen zur
Mediengeschichte des Unfalls im 20. Jahrhundert.