Als Produzent für Regenmäntel wurde die Firma Rappolt & Söhne die seit 1928 den Markennamen
ERES trug bekannt. Drei Generationen prägten die Unternehmensgeschichte. Der Name durfte
bleiben die Familie nicht.Das Hamburger Unternehmen Oppenheim & Rappolt wurde 1862 gegründet
firmierte seit 1897 unter dem Namen Rappolt & Söhne und existierte bis 1982 unter dem
Markennahmen ERES. Gründer Joseph Rappolt (1835-1907) und danach seine Söhne Paul Arthur und
Franz leiteten die Geschicke der Firma deren Sitz sich seit 1912 in der Mönckebergstraße 11
befand. Bis zum Ersten Weltkrieg waren Regenmäntel das Hauptgeschäft später ergänzten leichte
und schwerere Stoffmäntel für Damen und Herren das Sortiment.1938 mussten die Rappolts ihre
Firma verkaufen als Juden drohte ihnen die Deportation. Die meisten jüngeren
Familienmitglieder konnten unter großen Schwierigkeiten aus Deutschland fliehen die älteren
wollten sich nicht zur rechtzeitigen Emigration entscheiden einige von ihnen wählten den
Freitod andere wurden ermordet. Franz Rappolt (1870-1943) - der sich als angesehener Bürger
ehrenamtlich in Vereinen und im Plenum der Hamburger Handelskammer engagierte diese Tätigkeit
jedoch 1933 unfreiwillig aufgeben musste - starb wie seine Schwägerin Johanna (1870-1942) in
Theresienstadt sein Bruder Paul (1863-1940) starb noch vor der Deportation.Das Rappolt-Haus in
der Mönckebergstraße 11 und 13 prägt bis heute das Bild von Hamburgs bekanntester
Einkaufsmeile. Das imposante Gebäude wurde im Auftrag der Firma Rappolt & Söhne errichtet. Nach
1933 mussten die beiden Firmeninhaber Franz und Paul Rappolt mit ihren Familien erleben wie
die Nationalsozialisten ihre erfolgreiche Arbeit torpedierten sich Schritt für Schritt ihres
Eigentums bemächtigten und sie zuletzt mit dem Tod bedrohten.