Der Umbruch von 1989 als zeitgeschichtlicher Endpunkt und Auftakt einer hoffnungsvollen wie
problembelasteten Entwicklung der Gegenwart.Angesichts des unerwarteten Zusammenbruchs der
staatssozialistischen Regime in Mittel- und Osteuropa stand die Chiffre »1989« lange Zeit für
das Wunder einer weitgehend gewaltlosen Revolution mit der die Tür zu einem Zeitalter des
Friedens und der Freiheit aufgestoßen wurde. 30 Jahre später hingegen tritt immer deutlicher
zutage: Der demokratische Aufbruch hat zwar politische und ökonomische Veränderungen in
Ost(mittel)europa bewirkt. Doch langfristig wurden auch Entwicklungen in Gang gesetzt die die
moralischen Werte und politischen Ziele von damals wieder in Frage stellten und unerwartete
Kontinuitäten offenbarten. Der Umbruch von 1989 bedeutet eben nicht nur den Endpunkt eines
durch die Auseinandersetzung um Diktatur und Demokratie geprägten 20. Jahrhunderts. Er
präsentiert sich rückblickend auch als Auftakt einer problembeladenen Entwicklung der Gegenwart
deren Ursachen weit hinter 1989 zurückreichen.Mit Beiträgen von Jan C. Behrends Peter Brandt
Jutta Braun Astrid M. Kirchhof Martin Sabrow Gerhard Sälter Anja Schröter Dieter Segert
Tilmann Siebeneichner Nenad Stefanov André Steiner Jochen Töpfer Mandy Tröger Matthias
Warstat und Peter Ulrich Weiß.