Ein Tagebuch über die Besatzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg aus der Perspektive eines
deutschen Dienststellenleiters und Mittäters. Im April 1940 geht der junge Kaffeemakler
Heinrich Christen als Besatzer nach Norwegen. Er lässt Firma und Familie in Hamburg zurück um
schon bald Karriere als Dienststellenleiter in Bergen und später Trondheim zu machen. Damit
wird er Herr über die beiden größten Provinzen des Landes und verkehrt gesellschaftlich in den
Führungskreisen der Wehrmacht und der SS. In seinem Tagebuch beschreibt und reflektiert der
überzeugte Nationalsozialist ausführlich seine Erfahrungen immer schwankend zwischen seinem
Ideal eines »guten« Besatzers und dem Willen die deutsche Herrschaft in Norwegen gegen den
Widerstand der Besetzten zu sichern. Dabei wird er Mittäter bei einem der schlimmsten
Kriegsverbrechen der deutschen Besatzung in Norwegen. Vier Essays kommentieren das sorgfältig
edierte Tagebuch. Sie thematisieren die Lebensgeschichte des Tagebuchautors (Dorothee Wierling)
den Mikrokosmos »Dienststelle« (Simon Gogl) die Rolle des erheblichen Alkoholkonsums im
Besatzungsalltag (Maria Fritsche) und die deutschen Kriegsverbrechen in Norwegen (Bjarte
Bruland).