Die Welt vom Wasser aus: in der kartographischen Medialisierung der Meere bildete sich eine
neue Sicht auf die Welt heraus.Auf den Meeren formte sich die Welt zur Einheit. Unter den
Instrumenten und Medien die seit dem beginnenden 19. Jahrhundert die Verdichtung
transozeanischer Bewegungen möglich und wahrnehmbar machten trugen Karten entscheidende
Bedeutung. Seekarten die sich den Präzisionsmaßgaben einer messenden und standardisierenden
Geographie verschrieben erlaubten es europäischen Seefahrern Küsten zu erreichen die sich
vormals nur unter kaum vertretbarem Risiko ansteuern ließen. Zugleich ermöglichten Karten die
die Meere zur Herstellung von Übersicht in Atlanten in Zeitschriften oder etwa an den Wänden
von Kontoren zeigten und in immer neue Relationen zum kontinentalen Festland setzten die
Ausbildung einer Vorstellung von der Welt als eines durch die Ozeane verbundenen
Möglichkeitsraums.»Jenseits des Terrazentrismus« lädt dazu ein die Formierung der globalen
Welt vom Wasser aus zu betrachten - und von dessen Medialisierung in Karten. In geschichts-
literatur- und medienwissenschaftlichen Beiträgen regt das Buch eine maritim reflektierte
Globalisierungsforschung an die das Geschehen auf und die Beschäftigung mit den Meeren als
konstitutiv für die Herausbildung von Globalität begreift.