Die komplexen Wandlungen der Menschenrechte in der jüngsten Zeitgeschichte.Nach 1990 gewannen
Menschenrechte national wie international ein wohl vorher nie erreichtes Gewicht. Immer mehr
Akteure begriffen gesellschaftliche Probleme als Menschenrechtsfragen. Der Universalanspruch
erfuhr weltweite Zustimmung und beförderte eine Vielzahl neuer interventionistischer Praktiken
über nationalstaatliche Grenzen hinweg. Nicht zuletzt machten zahlreiche wissenschaftliche
Disziplinen Menschenrechte in einer vielschichtigen Wechselwirkung mit den gleichzeitigen
politischen Veränderungen zum Gegenstand der Forschung. Die Phase zukunftsgewisser Aufbrüche
endete jedoch bereits vor der Jahrhundertwende. Zugleich sah sich die Idee universal gültiger
Rechte heftigen Anfechtungen und Gegenentwürfen ausgesetzt.Dieser Band will eine neue
empirische Grundlage für das Nachdenken über die jüngste Menschenrechtsgeschichte legen indem
zentrale Entwicklungen der letzten dreißig Jahre beleuchtet werden. Dabei bewegen sich die
Beiträge über dichotomische Deutungsangebote von einerseits Triumph und Erfolg andererseits
Scheitern und Niedergang hinaus und schärfen den Blick für komplexe Wandlungsprozesse und
gegenläufige Entwicklungen.Der Band erscheint vollständig in englischer Sprache._____The
complex trajectory of human rights in the history of the past three decades.The 1990s saw an
extraordinary surge in the significance that various actors attributed to the concept of human
rights. A growing number of activists and politicians began framing their concerns as human
rights issues. The universal claim of human rights received unprecedented support and spurred
new interventionist practices across national borders. Numerous academic disciplines made human
rights a subject of research both reflecting on and influencing the emerging human rights
policies. Yet the moment of enthusiastic new departures waned even before the advent of the new
century. At the same time - and often as a direct consequence of its new prominence - critics
opposed the idea of universal rights with an unprecedented fierceness. This volume breaks new
ground in examining important developments that have unfolded in human rights history over the
past thirty years. In situating these events the volume looks beyond dichotomous
interpretations of either triumph and success or failure and decline sharpening our view of
complexities and contradictions.The volume is published entirely in English.