Geprägt vom Gefühl existentieller Ortlosigkeit und geschützt vor äußerer Gefahr: Georges-Arthur
Goldschmidt über seinen ganz persönlichen Kampf ums Überleben.In seinen Büchern vertraut sich
Georges-Arthur Goldschmidt inneren Bildern an: Er erinnert sich an seine frühe Jugend die er
in einem französischen Internat in den Savoyen durchlebte - geborgen vor großer äußerer Gefahr
doch den Strafritualen der Anstalt und den Quälereien der Mitschüler vollkommen ausgeliefert.
Diese Erfahrungen verbinden sich mit der Entdeckung des eigenen Körpers. Ist er Opfer einer
aggressiven Gemeinschaft? Ausgestoßener durch seine Herkunft?»Der unterbrochene Wald« erzählt
von der Flucht des Jungen vor den Deutschen davon wie es ihm gelingt sich bei Bergbauern zu
verstecken. Und er erzählt von einem Besuch in seinem Heimathaus bei Hamburg 1949 von der
ahnungslosen Begriffsstutzigkeit der Nachkriegsdeutschen. Hier erinnert er sich an eine
Geschichte die er einst von seinem Vater erfuhr über einen Gedenkstein im Wald der an einen
dort erschlagenen jüdischen Hausierer mahnt. Eine Warnung? All diese Fäden verknüpft der Autor
zu einem kunstvoll verdichteten Gewebe ohne Scham ohne sich selbst zu schonen ohne falsche
Nachsicht - und voller poetischer Aufrichtigkeit.