Politisch persönlich und provozierend: das Tagebuch eines Verzweifelten als wichtiges
Zeitdokument vom Ende des Zweiten Weltkriegs.Friedrich Sieburg (1893-1964) führte vom 23.
November 1944 bis zum 15. Mai 1945 Tagebuch - verfasst als Mikrogramm in kleiner
Bleistiftschrift aus Angst vor der Beschlagnahme durch die Gestapo und um es vor unerwünschten
Lesern zu verbergen. Geschildert werden der Untergang des Dritten Reiches und der verlorene
Krieg aber auch der Untergang seiner Ehe mit der aus württembergischen Adel stammenden
Dorothee verwitweten Gräfin Pückler geb. von Bülow an der Sieburg zu zerbrechen drohte. Er
beschreibt sein Leiden an den inneren und äußeren Umständen nicht ohne Selbstmitleid. Sieburg
lebte zu dieser Zeit in Rübgarten dem Herrensitz seiner Frau südlich von Stuttgart von wo er
zunächst nach Tübingen später in das Kloster Bebenhausen auswich. Dort erlebte er den
Einmarsch der Franzosen.»Was Schmach was Schuld und Demütigung wenn uns ein Sterben überkam
das uns am Leben ließ!«Friedrich Sieburg