Gertrud Bing - Bedeutende Wissenschaftlerin im Warburg-Cassirer-Kreis.Nachdem Gertrud Bing 1921
ihre Dissertation mit »sehr lobenswert« bei Ernst Cassirer und dem Germanisten Robert Petsch
verteidigt hatte war eine Publikation in den Zeiten der Inflation jedoch nicht möglich. Zudem
schloss sich zeitlich für Bing die Tätigkeit als Mitarbeiterin in der Bibliothek Warburg an
für die Cassirer sie empfohlen hatte. So ist ihre Dissertation bis heute unpubliziert
geblieben. Dies ist angesichts der Bedeutung die Bing auch auf wissenschaftlicher Ebene für
den Warburg-Cassirer-Kreis spielte eine Forschungslücke die nun - mit der Herausgabe der
Dissertation - geschlossen wird.Bings Studie zeigt die philosophische Nähe zu Cassirer und die
thematische Verbundenheit mit Warburg sodass ihre Karriere in der Bibliothek folgerichtig
scheint: Sie wurde Warburgs vertraute Assistentin und Teil des Direktoriums. 1933 war sie
maßgeblich an der Rettung der Bibliothek beteiligt und trug aktiv dazu bei sie als
international ausgerichtetes Forschungsinstitut zu etablieren. Bing arbeitete weiterhin
wissenschaftlich und trug mit zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland dazu bei die
Forschungsmethode des Warburg-Cassirer-Kreises bekannt zu machen.