Eine Reise nach Ostpreußen steht am Anfang der Geschichte. Dort hat sich um 1880 die jüdische
Familie Landecker am Eisenbahnknoten des Dorfes Nordenburg mit einer Speditionsfirma
niedergelassen. Von den sieben Geschwistern in der Generation Alfred Landeckers bleiben alle in
der Gegend nur er geht kurz vor dem Ersten Weltkrieg ins Badische Mannheim. Nach Jahren an
der Westfront arbeitet Alfred als Prokurist in einer Eisenmaschinenfabrik lernt bald seine
katholische Frau Maria Geßner kennen Nachwuchs Familie Sommerfrische bürgerliches Heim.
Dann stirbt Maria 1928. Die NS-Verfolgung bringt ihn und seine drei "halbjüdischen" Kinder in
eine ausweglose Lage. Alfred Landecker wird 1942 mit dem Zug "nach dem Osten" deportiert und
ermordet. Den Kindern Wilhelm Gerda und Emilie wird eine höhere Schulbildung verweigert.
Deshalb nimmt Emilie 1941 eine Stellung bei der Chemiefabrik Benckiser an von der später noch
viel die Rede sein wird. Nach dem Krieg bleiben der katholischen Verwandtschaft die Fragen nach
der Verantwortung der jüdischen Großfamilie der Groll auf das Mörderland und Fotoalben mit
schönen Erinnerungen an eine andere Welt. Mit einer Reise in den Kibbutz Ramot Menashe sucht
der Autor nach persönlichen Dokumenten und Antworten auf die offenen Fragen der
Familiengeschichte.