Bewegende Erinnerungen Luries an seine Zeit während des Nationalsozialismus in Riga - wie lässt
es sich mit dem Erlebten weiterleben?Im Spätsommer des Jahres 1975 bestieg Boris Lurie in New
York ein sowjetisches Schiff um nach Riga zu fahren und damit nach über 30 Jahren wieder in
die Stadt zu kommen in der er aufgewachsen war und wo er die Schrecken der deutschen
Besatzungszeit hautnah miterleben musste. Insbesondere ein Geschehnis änderte dabei den Lauf
seines Leben als im Dezember 1941 im Wald von Rumbula Tausende Juden hingerichtet wurden
darunter Familienmitglieder Luries sowie seine damalige Freundin. Luries Leben teilte sich in
ein vor und ein nach Rumbula und sein Besuch dieses Ortes während seiner Reise führte auch
dazu dass er mit dem Schreiben begann und darüber in den Dialog mit denjenigen die nicht mehr
da waren.Nach Luries Tod entdeckte man in seinem Nachlass mehrere Boxen gefüllt mit
schriftlichen Aufzeichnungen und Zeitungsausschnitten. Aus Riga zurückgekommen hatte Lurie
damit begonnen seine Erinnerungen an Riga während des Zweiten Weltkriegs niederzuschreiben
aber auch die Empfindungen während seiner Reise festzuhalten. Ein berührender Text derdie
Frage aufwirft wie man danach weiterleben kann.