Wielands erster Roman - lustvoll phantasievoll und bissig! »In einer so seltsamen
Gemüths-Verfassung konnte nichts natürlicher seyn als daß Don Sylvio endlich auf die Thorheit
verfiel sich eben solche Abentheuer zu wünschen wie diejenige deren Erzählung ihm in den
Mährchen so viel Vergnügen machte er bemühte sich die Phantasien womit sein Kopf angefüllt
war zu realisiren und sich so gut er konnte in die Feen-Welt zu versetzen.«
Zensurschwierigkeiten und Geldnöte begleiteten Entstehen und Veröffentlichung des satirischen
in der englischen und französischen Feenwelt sowie der donquichotesken Ritterromantik
beheimateten »Don Sylvio« (1764). Den Leser erwartet in Wielands Romanerstling eine
bizarr-phantastische Romanhandlung voller ironischer frivoler und bissig-despektierlicher
Anspielungen die die Entwicklung des von übermäßigem Lesehunger getriebenen Don Sylvio vom
jugendlichen Schwarmgeist zum gestandenen Mann begleiten währenddessen seine platonische
Empfindsamkeit und phantastischen Einbildungen schließlich an der Realität nicht zuletzt des
körperlichen Verlangens zerschellen.