Wie sich Physiker wissensproduktiv die schöne Literatur zueigen gemacht habenIm Einstein-Archiv
in Jerusalem stehen in der Bibliothek aus dem Nachlass des Physikers neben wissenschaftlichen
Publikationen auch Werke von Goethe und Heine. Tatsächlich sind bedeutende Physiker seit Mitte
des 19. Jahrhunderts vielfach öffentlich als Leser von schöner Literatur in Erscheinung
getreten. Zugleich haben neue Erkenntnisse der Relativitäts- und Quantentheorie dazu geführt
dass ihr Verständnis des eigenen Schreibens als Mittel der Darstellung herausgefordert wurde.
In Anbetracht dessen überrascht die geringe Anzahl an Studien dazu wie Physiker konkret und
oftmals wissensproduktiv auf ihr Lesen und Schreiben reflektieren.In diesem Band untersuchen
Literaturwissenschaftler:innen gezielt den Umgang von berühmten Physikern wie Hermann von
Helmholtz Albert Einstein Arthur Eddington Erwin Schrödinger Max Bense Kip Thorne Carl
Sagan und Carlo Rovelli mit Literatur in Form von Lektüre- und Schreibpraktiken. Im Mittelpunkt
steht jeweils die Frage wie sich vom Wissen der Literatur und der humanistischen Bildung
Bezüge zur modernen Physik ergeben.