Die Regierungszentrale der BRD im Spannungsfeld von demokratischem Aufbruch und Nachwirkungen
des Nationalsozialismus Das Bundeskanzleramt war seit 1949 die politische Schaltzentrale der
jungen westdeutschen Demokratie. Aufgrund der Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers konnte
die Behörde auf alle Bereiche des Regierungshandelns einwirken. Dabei bewegte sie sich im
Spannungsfeld zwischen demokratischem Neubeginn und den Nachwirkungen des Nationalsozialismus.
Während die NS-Belastung des langjährigen Amtschefs Hans Globke häufig thematisiert wurde
wusste man über das Personal dieser bundespolitischen Schlüsselstelle bisher nur wenig. Woher
kamen die leitenden Beamten welches Politik- und Demokratieverständnis brachten sie mit oder
entwickelten sie? Wie steuerte das Bundeskanzleramt die Personalpolitik den Umgang mit der
NS-Vergangenheit und die Öffentlichkeitsarbeit des Bundes? Der Band vereint vier Studien in
denen diese Fragen erstmals umfassend untersucht werden. Ausgehend von den Biographien der im
Kanzleramt tätigen Beamten spannen Autorinnen und Autoren den Bogen vom frühen 20. Jahrhundert
über die NS-Zeit und die Ära Adenauer bis in die 1970er Jahre.