Das Buch untersucht den Aufstieg des Verhaltenswissens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts
sowie dessen praktische und politische KonsequenzenDie Frage wie menschliches Verhalten
beeinflusst werden kann ist in der jüngsten Zeitgeschichte virulenter geworden. Auf der Basis
verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse versprechen Expert:innen Menschen durch subtile
Interventionen glücklicher gesünder und wohlhabender zu machen. Zugleich haben die
Digitalisierung und Datafizierung unserer Welt Ängste vor einer umfassenden
Verhaltensmanipulation und -kontrolle verschärft. Das Buch zeigt dass es keineswegs
selbstverständlich ist Menschen nicht als handelnde Subjekte sondern als sich verhaltende
Organismen zu begreifen. Es untersucht wie seit der Behavioral Revolution in der Mitte des 20.
Jahrhunderts in verschiedenen Wissensfeldern von den Wirtschafts- über die
Psychowissenschaften bis zur Kriminologie ein spezifisches Verhaltenswissen entwickelt wurde.
Davon ausgehend analysiert es dessen Bedeutung für den Wandel politischer Steuerungstechniken
vor allem in Bezug auf das Umwelt- Gesundheits- und Finanzverhalten seit den 1970er Jahren.