Wie Theater den Erfahrungshorizont von Juden*Jüdinnen in der Moderne geprägt hat:
Kulturhistorische Studien zur Praxeologie jüdischer Teilhabe in Wien 1890-1920 Das Buch
beforscht wie der Eintritt von Juden*Jüdinnen in die moderne Gesellschaft Wiens »als Theater«
und mit theatralen Mitteln stattfand und entwirft so eine Praxeologie jüdischer Zugehörigkeit
und Differenz. In vier Studien werden jüdische Erfahrungen der Moderne zwischen Zeigen und
Beobachten sozialer Schau und antisemitischer Bedrängnis als Modi des Theatralen zum Thema.
Dabei rückt Theater als Praxis ins Zentrum mit der Zugehörigkeit in der Moderne verhandelt
selbstbewusst behauptet oder befragt wurde. Während sich Juden*Jüdinnen »wie auf einer Bühne«
permanenter Beobachtung ausgesetzt sahen kommentierten sie dies wiederum theatral erprobten
eigene Strategien sozialer Teilhabe und beteiligten sich an der Ausgestaltung von bürgerlichen
Sozialrollen in der Großstadt. Theater zeigt sich so als vielschichtige kulturelle Praxis wie
als »Spiel- und Spiegelform des Lebens« (Stefan Zweig).