Erstmals wird eine zentrale Bildquelle des Holocaust sowohl komplett wiedergegeben als auch
lückenlos die Überlieferungsgeschichte geklärt. Es sind Bilder die sich in unser
ikonografisches Gedächtnis eingebrannt haben. Wir kennen sie aus Ausstellungen und
Dokumentationen. Sie zeigen wie Jüdinnen und Juden aus Ungarn in Auschwitz-Birkenau ankommen
und einen mörderischen Musterungsprozess durchlaufen. Zurück bleiben einige wenige Menschen
die zur Arbeit gezwungen werden und Berge von Gepäck. Die Fotos wurden zwischen Mai und
August 1944 von den SS-Fotografen Bernhard Walter und Ernst Hofmann angefertigt und in einem
Album zusammengestellt um den Massenmord an den Jüdinnen und Juden aus Ungarn als effizienten
Prozess zu präsentieren. Tal Bruttmann Stefan Hördler und Christoph Kreutzmüller legen mit
diesem Buch eine Analyse des Albums vor die nach ihrem ersten Erscheinen 2019 längst als
»Meilenstein« gilt. Sie erschließen nicht nur den Kontext des »Ungarn-Programms« und die
Hintergründe der Täter erstmals klären sie auch lückenlos die Überlieferungsgeschichte des
Albums und rekonstruieren die ursprüngliche Abfolge der verschiedenen Fotoserien. Hieraus
gewinnen sie neue Erkenntnisse was auf den Fotos des Albums en detail zu sehen ist - und was
ausgeblendet wird.