Gefährdung der Demokratie als Bildungsproblem: Die lange Vorgeschichte des aktuellen Streits um
die politische Bildung. Mit dem Aufstieg des Rechtspopulismus rückte politische Bildung wieder
in den Blickpunkt der Politik. Im aktuellen Streit um milliardenschwere Förderprogramme gerät
aber leicht in Vergessenheit dass schon seit 1945 um die Demokratisierung der Deutschen
gerungen wird. Der Streit begann mit der alliierten Reeducation erlebte im Kalten Krieg einen
ersten Höhepunkt gehörte zu den Schauplätzen von 'Achtundsechzig' wie der politischen
Tendenzwende und setzt sich fort bis in die Gegenwart. Tim Schanetzky zeichnet die langen
Linien dieser Auseinandersetzung nach und rückt die Bundeszentrale für politische Bildung ins
Zentrum. Dort wird deutlich wie stark sich die Vorstellungen von der Demokratie veränderten
welche Gefahren wahrgenommen und worin die Antworten gesehen wurden. Gerade das schwindende
Krisenbewusstsein stürzte die politische Bildung dann in eine jahrzehntelange Dauerkrise. So
blickt dieses Buch zugleich hinter die Fassade der 'geglückten Demokratie' und erzählt die
Geschichte eines jahrzehntelangen Kampfes der bis heute andauert.