Kollektivbiografie über vier maßgebliche Repräsentanten des deutschen Linkskommunismus die mit
ihrer revolutionär-demokratischen Haltung die politischen Systeme ihrer Gegenwart
herausforderten. Im Spannungsfeld zwischen sozialer Utopie und politischer Praxis prägten Karl
Schröder Alexander Schwab Bernhard Reichenbach und Adam Scharrer die linkskommunistische
Bewegung der frühen Weimarer Republik entscheidend. Sie grenzten sich ab von den übrigen
Strömungen der politischen Linken ihrer Zeit insbesondere dem sowjetischen Modell und
verteidigten das Räteprinzip als Ideal einer demokratisch verfassten kommunistischen Wirtschaft
und Gesellschaft. Nach dem Scheitern der von ihnen gegründeten Kommunistischen Arbeiterpartei
Deutschlands fanden sie immer neue Formen des politischen Wirkens und der radikalen
Gesellschaftskritik auch jenseits der Parteipolitik - etwa in der Literatur der Bildung oder
im Journalismus. Die kollektivbiografische Studie untersucht die Entwicklung ihrer
Weltanschauung vom Kaiserreich bis in die 1970er Jahre und veranschaulicht die Wechselwirkungen
zwischen den individuellen Lebensläufen und den großen politischen und sozialen Umbrüchen des
20. Jahrhunderts in Deutschland der Sowjetunion und Großbritannien. Das Buch bietet einen
akteursbezogenen Einblick in den Wandel der Arbeiterbewegung jenseits der großen Parteien und
liefert einen Beitrag zur Geschichte der politischen Ideen des 20. Jahrhunderts.