Seit einigen Jahren ist die Welt in eine Phase des politischen Aufruhrs eingetreten deren Ende
noch nicht abzusehen ist. Versammlungen und besetzte Plätze Protestbewegungen gegen die
Staatsgewalt zivile Aufstände globale Mobilmachungen Cyberaktivismus Gründungen neuer
Parteien Aufrufe zum Ungehorsam: An allen vier Enden der Welt rumort es immer wieder
verschaffen Kundgebungen dem Willen der Bürger Gehör auf die Entscheidungen und Handlungen
derer Einfluss zu nehmen die sie regieren und repräsentieren. Diese ebenso unerwartet
auftretenden wie offenkundig unerschöpflichen Bewegungen haben schlagartig all das Gerede Lügen
gestraft das uns so lange versichert hat die Welt sei nun endgültig ins Zeitalter der
Entpolitisierung eingetreten. Albert Ogien und Sandra Laugier schreiten in ihrem Buch das
gesamte Bedeutungsspektrum des zivilen Ungehorsams ab. Sie erläutern warum die neuen Formen
des politischen Engagements trotz der fatalen Entwicklungen etwa in der arabischen Welt auch
für die Zukunft bedeutsam bleiben und können sich dabei auf die ursprüngliche Idee der
Demokratie berufen die diese Bewegungen mit neuem Leben erfüllen: gleiche Rechte gleiche
Teilhabe und gleiche Verantwortung der Einzelnen Achtung der Würde der Person Anerkennung und
Förderung der individuellen Autonomie Eintreten für eine Vielfalt der Lebensweisen. Ohne den
politischen Aktivismus zu verklären analysiert das Buch in grundsätzlicher Weise die
Funktionen und Wirkmöglichkeiten der neuen Formen des Politischen die unsere Gegenwart
kennzeichnen - und wird gerade dadurch zum Leitfaden für politisches Denken und Engagement in
einer unübersichtlichen Welt. Nicht zuletzt versteht es sich als Entwurf einer philosophischen
Begründung des Prinzips Demokratie das heute wichtiger ist denn je.