Bildung ist mehr als Lehren und Lernen und Anthropologie mehr als das Leben anderer Menschen
zum Studienobjekt zu machen. Sowohl die Anthropologie als auch die Pädagogik sind laut Tim
Ingold Formen das Leben mit anderen zu erkunden und gemeinsam zu führen. In diesem
provokativen Buch erkundet er nicht nur die Schnittstelle der beiden Fachgebiete Anthropologie
und Erziehungs- Bildungswissenschaft sondern postuliert vielmehr ihregrundlegende
Gleichartigkeit.Ausgehend von den Schriften des pragmatistischen Philosophen John Dewey
entfaltet Ingold sein Argument in vier dichten eng miteinander verknüpften Kapiteln. Erziehung
so seine These ist nicht die Übermittlung autorisierten Wissens von einer Generation an die
nächste sondern eine Form sich den Dingen zuzuwenden Wege der Entwicklung und Entdeckung zu
eröffnen. Was bedeutet das für die Art und Weise wie wir Studium und Schule Lehren und Lernen
sowie die Freiheiten die sie verkörpern begreifen? Und welchen Einfluss hat es auf die
Praktiken des Teilnehmens und Beobachtens auf Methoden der Feldforschung und Ausbildung auf
Kunst und Wissenschaft Forschung und Lehre auf die Universität?Dieses eingängig und packend
geschriebene Buch wendet sich gleichermaßen an Erziehungswissenschaftler wie Anthropologen.
Jeder der die ausgetretenen Pfade der Bildungs- und Sozialpolitik verlassen möchte wird hier
Anregung finden - etwa Lehrende und Studierende der Philosophie der Sozialwissenschaften der
Lernpsychologie der Ökologie oder der Kunstpraxis.