Das Rätsel der Erscheinung Ein Spiegel der künstlerischen und intellektuellen Entwicklungen
des 17. Jahrhunderts Rembrandt Harmensz van Rijn (1606-1669) war einer der vielschichtigsten
und vielseitigsten Künstler des 17. Jahrhunderts. Die Etappen von Rembrandts Karriere von der
ersten Zeit in Leiden über die frühen bis zu den späten Jahren in Amsterdam spiegelt die
künstlerischen und intellektuellen Entwicklungen seines Jahrhunderts wider. Nachdem er sein
Studium in Leiden abgebrochen hatte nahm der junge Rembrandt Malunterricht und gründete
schließlich ein eigenes Atelier. Charakteristisch für die Leidener Periode sind biblische
Themen wie Die Auferweckung des Lazarus doch auch die Wurzeln seiner Porträtkunst die er mit
intensiven Studien von Physiognomien vorantrieb reichen bis in jene Jahre zurück. Später in
Amsterdam genoss Rembrandt aufgrund der Perfektion seiner Bildnisse die Gunst zahlreicher
Auftraggeber doch bald schon übertraf der Künstler alle Erwartungen. Rembrandt ging weit über
traditionelle Darstellungsformen hinaus und komponierte seine Porträts auf die gleiche Weise
wie er bereits seine szenischen Bilder konstruiert hatte. In seinem berühmten Gruppenbild von
1632 Die Anatomie des Dr. Tulp sind die Ergebnisse dieser Verfahrensweise erkennbar. Für die
Werke seiner letzten Schaffensphase - aus einer Zeit da er sich von finanziellen Problemen
geplagt zurückgezogen hatte - sind grundsätzliche Unterschiede zwischen szenischen Bildern und
Porträtmalerei kaum noch auszumachen. Über die Reihe: