Mit kleinen scheinbar harmlosen Aufgaben lädt der Künstler Carsten Höller uns ein den Alltag
auf den Kopf zu stellen. Ob allein zu zweit oder in der Gruppe - diese Spiele funktionieren
überall: auf der Straße im Bett oder im Zug. Ohne Requisiten und ohne Vorbereitung. Nur der
eigene Körper die Sinne und der Mut sich auf etwas völlig Neues einzulassen sind gefragt.
Manche Spiele fordern den Kopf manche den Körper. Einige Partien sind gewagt - wie etwa ein
spontaner Aufschrei als Beifahrer mitten in einem Parkmanöver oder plötzlich (und untrainiert)
einen Salto zu vollführen. Andere sind subtiler - merkwürdige Phrasen in Gespräche streuen oder
dem stoischen Gegenüber ein Haar auszupfen. Mit wissenschaftlich geschärftem Blick verbindet
Höller Kunst Psychologie und Forschung zu immersiven Erlebnissen die das Denken herausfordern
und an Grenzen führen. Sein erstes Spiel entstand 1992 spontan aus purer Langeweile beim
zähen Dinner einer Ausstellungseröffnung. Seitdem sammelt er Ideen - inspiriert von Freunden
dem Leben den Surrealisten und Arthur Rimbaud. In diesem Buch versammelt Carsten Höller seine
unkonventionellen Spiele und illustriert sie mit einer Vielzahl visueller Assoziationen.
Auftragswerke von Christine Sun Kim und Anri Sala stehen neben bekannten Fotografien von August
Sander Nan Goldin und Inez van Lamsweerde & Vinoodh Matadin. Filmstills von Chantal Akerman
und Zitate von Shakespeare folgen auf Gemälde von Salvador Dalí. Schnappschüsse von Joseph
Beuys mit Sohn und Donna Haraway mit Hund finden sich ebenso wie Schätze aus Höllers eigenem
Archiv - und dem seiner Mutter. Herausgegeben von Stefanie Hessler und Hans Ulrich Obrist
fordert dieses Buch zu spielerisch-intellektuellen Experimenten auf die verwirren verblüffen
und am Ende immer ein leises Lächeln hervorrufen.