Die hier vorliegende Studie die im Rahmen einer Diplomarbeit angefertigt wurde beschäftigt
sich mit der Mitarbeiterführung von Stationsleitungen. Dabei wurde untersucht welches
Verständnis von Mitabeiterführung Stationsleitungen haben wie sie sich selbst als
Führungsperson sehen und welche Personalführungsaufgaben von ihnen wahrgenommen werden. Der
Position der Stationsleitung kommt im Krankenhaus eine immer wichtigere Bedeutung zu. Auf den
Stationen entscheidet sich ob die Ziele und Aufgaben des Krankenhauses realisiert werden und
Patienten und Pflegepersonal sich wohlfühlen. Der Führungsstil einer Stationsleitung kann somit
Einfuß auf die Arbeitszufriedenheit und Leistung des Pflegepersonals haben und damit auch auf
den Grad der Patientenzufriedenheit und des Erfolges eines Krankenhauses. Umstrukturierungen im
Krankenhaussektor erhöhter wirtschaftlicher Druck auf die Krankenhäuser die Einführung von
neuen Arbeitszeitmodellen qualitätssichernde Maßnahmen und neue Pflegekonzepte haben
nachhaltig direkte Auswirkungen auf die Mitarbeiter einer Station. In diesem Prozess sind
insbesondere Stationsleitungen als Führungskräfte der ersten Ebene des Pflegemanagements
gefordert durch gezielte Mitarbeiterführung und Arbeitsorganisation Sicherheit und
Zufriedenheit zu vermitteln. Gerade für die Zukunft resultieren daraus erhöhte Anforderungen an
das Managementwissen und die Führungskompetenz von Stationsleitungen Um die Erfahrungen und
Sichtweisen der Stationsleitungen zu erforschen wurde ein qualitativer Forschungsansatz
gewählt. Die Datenerhebung erfolgte mittels leitfadengestützter Interviews die mit sieben
Stationsleitungen und vier Pflegedienstleitungen an insgesamt vier Krankenhäusern in Bremen und
Niedersachsen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen dass sich die Stationsleitungen
überwiegend zuerst als Pflegende verstehen und erst in zweiter Linie als Stationsleitung. Hinzu
kommt ein diffuses heterogenes Führungsverständnis mit unklaren Rollenabgrenzung zu den
Mitarbeitern. Personalführungsaufgaben sind den Stationsleitungen in der Regel nicht bekannt.
Dagegen sieht das Managementkonzept der befragten Krankenhäuser das Konzept der Kooperativen
Führung vor und ordnet die Stationsleitungsebene der Mittleren Managementebene zu. An diesen
zwei Punkten zeigt sich ein eklatanter Widerspruch zwischen der Selbstwahrnehmung der
Stationsleitungen und der Management-Zielsetzung der Krankenhäuser. Demzufolge ist die
TOP-Managementebene gefragt für die Stationsleitungen als untere Managementebene geeignete
organisatorische und inhaltliche Rahmenbedingungen zu schaffen die zu einer sinnvollen und
effektiven Arbeitsteilung zwischen Führungs- und Praxisaufgaben führen. Daneben bedarf es zu
Beginn der Tätigkeit eines begleitenden speziellen Programms zur Einführung in die
Führungsaufgaben einer Stationsleitung und weiterer kontinuierlicher Schulungsangebote und
Abstimmungen mit der TOP-Managementebene um Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit im Sinne
der Zielsetzungen des Krankenhauses zu erreichen.